Christian Bakanic: „Pentango“

Christian Bakanic aus Österreich spielt und komponiert Musik zwischen Tango Nuevo, Jazz, Zeitgenössischem und Traditionellem.

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6. April 2021

Lesezeit: 3 Minute(n)

Christian Bakanic

"Pentango"

Christian Bakanic (*1980) aus Österreich absolvierte in Graz zunächst ein Studium als Volksmusiklehrer am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium, bald darauf ein Akkordeonstudium an der Kunstuniversität. Er lernte dort mit Janne Rättyä, James Crabb und Geir Draugsvoll. Über die Jahre wurde er in mehreren Harmonika- und Akkordeonwettbewerben ausgezeichnet. In seinem stilistisch vielseitigen Repertoire sind heute Jazz und Tango Nuevo, klassische und zeitgenössische Einflüsse, Traditionelles und Folklore gleichermaßen zu verorten. Entsprechend verschieden sind die Bands, mit denen er international Konzerte spielt, die ihn bereits durch Europa und teilweise bis Japan, China und Argentinien führten.

Das sind stilintegrierende Bands wie Beefólk und das daraus entstandene Trio Infernal mit Bassist Christian Wendt und Schlagzeuger Jörg Haberl, das originelle Trio Folksmilch mit Klemens Bittmann (Violine, Mandola) sowie Eddie Luis (Bass, Stimme), aber auch ein Tango-Solo-Projekt und ein elegantes Duo zwischen Jazz und Zeitgenössischem mit Cellistin Marie Spaemann. Zu seinen zahlreichen weiteren Kooperationspartnern zählen Wolfgang Muthspiel, Wolfgang Puschnig, Jon Sass, Gwylim Simcock sowie Kirill Kobantschenko und seine Plattform K+K.

Immer wieder hat Bakanic außerdem eigene Musik geschrieben, unter anderem für Theater. Mit den Lesern von akkordeon.online teilt er nun einen Tango. Den hat er zwar öfter schon gespielt, und er ist auf einem seiner Alben zu hören, doch die Noten zum Stück waren bisher unveröffentlicht.

Zum Hintergrund des Stücks

„Die Idee war, einen groovigen, jazzigen Tango zu komponieren für das Akkordeon. Natürlich ist dieser vom Großmeister Astor Piazzolla beeinflusst, ich bin wie so viele ein großer Bewunderer dieses Komponisten.

Die Komposition ist vor etwa sieben bis acht Jahren entstanden und ich habe sie schon in unterschiedlichsten Bands und Gruppen gespielt. Das Thema ist über einen 5/4 Takt Groove entstanden, beim Herumexperimentieren mit einer jazzigen 5/4 Clave (3-3-4). Diese Clave liegt dem ganzen Stück zu Grunde.

Die Phrasierung ist im Tangostil, also mit starken Akzenten und kurzen Zwischennoten. Darauf sollten Akkordeonistinnen und Akkordeonisten achten und außerdem darauf, dass der Groove immer sehr im Vordergrund ist. Ich würde ihnen also empfehlen, das Stück mit einem Metronom zu üben. Ich selbst spiele Akzente oft mit einem kurzen Balgstop, dadurch entsteht ein spezieller Tangosound.

Auf der Aufnahme gibt es in der Mitte der Komposition eine Kadenz. Die ist improvisiert von mir und steht nicht in den Noten. Ich lade alle Musikerinnen und Musiker dazu ein, hier ihrerseits eine kleine oder eine größere Kadenz zu improvisieren. Im von mir eingespielten Beispiel ist das eine „moderne“, akkordische Improvisation mit vielen Halbton-Ganzton Verschiebungen. Dadurch ergeben sich spannende Dinge vor allem an einem Knopfakkordeon. Aber ich denke, jede und jeder wird eigene kreative Lösungen finden.

Der Name des Stücks verknüpft in einem erfundenen Wort das griechische Penta (deutsch: fünf) mit dem Wort Tango. Die Komposition habe ich auch für meine CD Solo Tango mit eingespielt.

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Fotos: Julia Wesely

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