Nicolaas Cottenie: „Khosidl für das neue Leben“

Nicolaas Cottenie spielt meist Violine, komponiert aber auch Musik für Ensembles mit Akkordeon

ao+

29. November 2020

Lesezeit: 2 Minute(n)

Nicolaas Cottenie

"Khosidl für das neue Leben"

Unser Gastkomponist ist dieses Mal der belgische Musiker Nicolaas Cottenie. Er spielt meist Violine, komponiert aber auch Musik für Ensembles mit Akkordeon. Die ist unter anderem zu hören in seiner Combo Halva.

Der belgische Musiker Nicolaas Cottenie spielt Violine und komponiert. Er hat sich über Jahre mit Klezmer, zeitgenössischer Musik, Improvisation und deren Verknüpfung beschäftigt. Ein Teil seiner künstlerischen Arbeit ist außerdem osteuropäische Musik, etwa aus Griechenland oder Rumänien. An den Hochschulen in Antwerpen und Leuven hat sich Cottenie unter anderem mit kognitiven Prozessen musikalischer Improvisation auseinandergesetzt. Mit dem Yiddish Summer Weimar und dessen künstlerischem Leiter Alan Bern verbindet ihn ebenfalls eine intensive Kooperation. Der Violinist befasste sich mit dessen Ansatz der Present Time Composition und trat selbst verschiedentlich beim Yiddish Summer auf. Seit 2019 lebt Cottenie in Leipzig.

Er musiziert derzeit insbesondere im Duo Azind mit Violinistin Alina Bauer, wo er teilweise auch Akkordeon spielt. Abgesehen von diesem traditionelleren Repertoire verknüpft er in seiner Combo Halva jiddischen Klezmer mit Traditionen vieler osteuropäischer Länder. Nach dem Debut The Sweetest Klezmer Orchestra von 2019 soll im Dezember nun ein zweites Repertoire veröffentlicht werden und das stilistische Spektrum nochmals erweitern. Bei Ohne Worte spielt Cottenie im Duo mit Akkordeonist Rein de Vos Livemusik zu Stummfilmen.

Zum Hintergrund des Stücks

Dieser Khosidl erscheint auch auf der zweiten CD unserer Band Halva, die derzeit vorbereitet wird. Sie soll im Dezember veröffentlicht werden. Es war nicht mein erster Versuch, ein solches Stück zu schreiben. Aber ich denke, es ist mir erst mit diesem gelungen, die richtige Atmosphäre und das entsprechende Feeling zu erreichen.

Für mich ist ein Khosidl vor allem (nicht nur) ein spiritueller Solotanz, in dem sich der Tanzende mit der Musik erheben kann, um mit etwas Größerem eins zu werden.

In diesem Fall habe ich versucht, das durch elegante Melodien und Harmonien zu ermöglichen, die ein Gefühl kommunizieren, “leichter als Luft” zu sein. Ich würde von den Leserinnen und Lesern gern erfahren, ob mir das gelungen ist!

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