Internationaler Akkordeonwettbewerb Klingenthal

Bereits zum 60. Mal trafen sich vom 8.-13.Mai 2023 Akkordeonisten verschiedenster Nationalitäten und Länder

16. Mai 2023

Lesezeit: 4 Minute(n)

Bereits zum 60. Mal trafen sich vom 8.-13.Mai 2023 Akkordeonisten verschiedenster Nationalitäten und Länder mit ihren zahlreichen Freunden zum traditionellen Internationalen Akkordeonwettbewerb Klingenthal, dessen Zielsetzungen stets Garant dafür waren, dass diese stets von einem hochkarätigen Rahmenprogramm begleiteten Wettbewerbe zu den künstlerisch anspruchsvollsten und niveauvollsten in der Welt gezählt werden können.

Text und Fotos: Herbert Scheibenreif

 

Die Handlungsmaximen bestanden und bestehen

  • in der Förderung des solistischen Akkordeonspiels für alle Altersklassen
  • in der Ausprägung der vielfältigen Möglichkeiten der Akkordeonmusik im Solo und im Ensemble
  • in der Praktizierung des Zusammenspiels des Soloakkordeons mit einem sinfonischen Orchester
  • in der Interpretation von Kammermusik für mehrere Akkordeons und im Zusammenspiel des Akkordeons mit anderen Musikinstrumenten
  • in der Vorstellung neuer Kompositionen für das Akkordeon
  • in der Pflege des Erfahrungsaustausches zum Akkordeon und zum Bandoneon, zur Akkordeon- und Bandoneonmusik auf musikästhetischem und musikpädagogischem Gebiet, aber auch zu instrumentenbautechnischen Fragen mit dem heimischen Musikinstrumentenbau.

Es ist den Veranstaltern zu gratulieren, dass sie trotz aller Schwierigkeiten und Veränderungen auf verschiedensten Gebieten, die unsere Zeit ebenso mit sich gebracht hat, ihr Programm stets unbeirrt durchgezogen haben, sodass Klingenthal zu einem Markenzeichen in der internationalen Akkordeonwelt geworden ist.

Diskussionsforum (von links): Stephan Bahr, Uroš Rojko, Claudia Buder, Stefan Hussong, Cecilia Damström, Veli Matias Kujala, Vladimir Blagojevic

Die Jury setzte sich in diesem Jahr aus berühmten Lehrern und Künstlern wie Stefan Hussong, Andreas Nebl, Claudia Buder, Ulf Seifert, Stephan Bahr, Stefan Fraas (Deutschland), Na Song (China), Vladimir Blagojevic, Djordje Gajic (Serbien), Iñaki Alberdi (Spanien), Grzegorz Stopa (Polen), Veli Matias Kujala (Finnland), Werner Weibert (Österreich), Jacques Mornet (Frankreich) sowie Raimondas Sviackevicius (Litauen) zusammen.

Die festliche Eröffnung wurde vom Duo AMuse Arseniy Strokovskiy (Akkordeon) und Michiru Soeda (Violine) mit Werken von Georg Katzer, Alfred Schnittke, Mikhail Bronner und Béla Bartók gestaltet. Arseniy Strokovskiy war 2016 erster Preisträger des Klingenthaler Wettbewerbs und hat nach seinem Studium bei Prof. Hussong eine Stelle an der Hochschule für Musik Würzburg angetreten. Er gibt weltweit Konzerte als Solist und Kammermusiker.

Duo AMuse Arseniy Strokovskiy (Akkordeon) und Michiru Soeda (Violine)

Das Duo Nebl & Nebl (Akkordeon / Klarinette) gehört international längst zu den Protagonisten für diese Besetzung. In ihrem Studiokonzert begeisterten sie das Publikum mit Werken von Johann Sebastian Bach, Uroš Rojko, Wolfgang Amadeus Mozart, Tapio Nevanlinna, Carl Phillipp Emanuel Bach, Robert Schumann und Jürgen Ganzer.

Als Gewinner des „Premio Internazionale della Fisarmonica“ in Castelfidardo wurde der Chinese Hang Ding zu einem Sonderkonzert nach Klingenthal eingeladen. Der bekannte russische Bajankünstler Yuri Shishkin nannte ihn „ein junges künstlerisch-musikalisches Talent mit extrem hohen Spielfähigkeiten“, was er mit Werken von Olivier Messiaen, Ole Schmidt, Johann Sebastian Bach, Uroš Rojko, Domenico Scarlatti, Kahlevi Aho und Franz Liszt eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Die SchuMu-Big Band der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar und der Akkordeonsolist Daniel Roth gestalteten unter der Leitung von Professor Gero Schmidt-Oberländer einen unterhaltsamen Abend mit traditionellem Jazz, Swing, Beat, Latin und vielem mehr im Big-Band-Sound.

Im Rahmen eines Diskussionsforums wurde ein offenes Podiumsgespräch zum Thema „Brennpunkt Gegenwart – Wohin mit der Zukunft“ abgehalten. Dabei wurden aktuelle Themen zur Entwicklung des Akkordeons aufgegriffen:

  • Ausbildung an Musikschule und Hochschulen international
  • Entwicklung und Zugang zu neuer Literatur für Akkordeon und deren strukturelles Erfassen
  • Wettbewerbe, Festivals, etc. und ihr Einfluss auf die Entwicklung der Akkordeonkultur
  • Neue Stimmungssysteme – ein Experiment?

 

Im Finalkonzert der Solistenkategorie IV für Akkordeon und sinfonisches Orchester, für das sich traditionell die vier besten Solisten der Vorrunden qualifizieren, stand heuer Krzysztof Pendereckis „Doppelkonzert für Violine, Viola und Orchester“ (eingerichtet für Akkordeon von dem polnischen Akkordeonisten Maciej Frąckiewicz) auf dem Programm. Das Preisträgerkonzert am letzten Wettbewerbstag des 60. Internationalen Akkordeonwettbewerbs Klingenthal war die Gala­vorstellung der Sieger aller Wettbewerbskategorien. Das Final­konzert der Solistenkategorie IV für Akkordeon und sinfonisches Orchester ist eine Einzigartigkeit des weltweit renom­mierten Wettbewerbes. Das Preisträgerkonzert wurde umrahmt von der Vogtland Philhar­monie Greiz/Reichenbach unter der Leitung von Dorian Keilhack. Dabei wird die Bedeutung des Internationalen Akkordeonwettbewerbes Klingenthal besonders deutlich. Preis­träger präsentieren ihr meisterhaftes Können und erhalten Kon­zerteinladungen in alle Welt.

Der 61. Internationale Akkordeonwettbewerb Klingenthal wird in der Zeit vom 29. April bis 4. Mai 2024 für die Akkordeonisten und alle ihre Freunde wiederum zu einem nachhaltigen Erlebnis werden. Ausschreibungen und Bewerbungsunterlagen können angefordert werden beim

 

Büro Internationaler Akkordeonwettbewerb
            Kirchstraße 6, 08248 Klingenthal,
            Telefon: +49 (0) 37467 23210
            Telefax: +49 (0) 37467 22275
            e-Mail: info@accordion-competition.de
           Internet: www.accordion-competition.de

 

Die Preisträger des 60. Internationalen Akkordeonwettbewerbs 2023:

Kategorie I (Solisten bis 12 Jahre)

  1. Liu Zixuan (China)
  2. Zhang Yixuan (China)
  3. Wang Haoyu (China)

Kategorie II (Solisten bis 15 Jahre)                

  1. Mizutani Futa (Japan)
  2. Viktor Stocker (Tschechien)
  3. Maria Atanasonaei (Frankreich)

Kategorie III (Solisten bis 18 Jahre)
1. Jonas Vozbutas (Litauen)
2. Luca Bello (Italien)
3. Huang Hanyu (China)

Kategorie IV (Solisten ohne Altersbeschränkung)
1. Denys Snihirov (Ukraine)
2. Mihail Cunetchi (Rumänien)
3. Ronja Mirandolina Ramisch (Deutschland)

Kategorie V (Kammermusik)    

1. Bukojemska & Majchrowski Duo (Polen)

2. Pliszka & Wajdzik Duo (Polen)

3. Unseen Trio (Litauen)

Kategorie VI (Virtuose Unterhaltungsmusik)                         

1. Emanuele Viti (Italien)

2. Volodymyr Kashuta (Ukraine)

Kategorie VII (Weltmusik)

1. Stoyan Karaivanov (Bulgarien)

2. Liu Xiaoran (China)

 

Kategorie V (Kammermusik)    

1. Bukojemska & Majchrowski Duo (Polen)

2. Pliszka & Wajdzik Duo (Polen)

3. Unseen Trio (Litauen)

Kategorie VI (Virtuose Unterhaltungsmusik)                         

1. Emanuele Viti (Italien)

2. Volodymyr Kashuta (Ukraine)

Kategorie VII (Weltmusik)

1. Stoyan Karaivanov (Bulgarien)

2. Liu Xiaoran (China)

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