Wie gut die Kombination aus Gitarre, Akkordeon und Kammerorchester funktionieren kann, zeigt das Lux Nova Duo – Lydia Schmidl am Akkordeon und Girtarrist Jorge Paz Verastegui – auf dem neuen Album „Transcend“. Das wurde zusammen mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter der Leitung von Eddie Mora aufgenommen und präsentiert zeitgenössische Kompositionen, denen nicht nur eine unglaublich sympathische „Schrägheit“ anhaftet, die vor allem in der spielerischen Dissonanz zum Vorschein kommt, sondern auch zwei weitere Dinge zeigt. Zum einen, dass die beteiligten Musiker absolute Virtuosen sind, die punktgenau abliefern. Das mag noch nicht einmal verwundern – dass aber die fünf Werke, allesamt in Form von Weltpremieren aufgenommen und das älteste aus dem Jahr 2020 stammend, in der heutigen Zeit noch so viel Neues zu zeigen in der Lage sind, schon eher. Da ist etwa Leo Brouwers „Variaciones concertantes después de Beethoven“, das natürlich in Richtung Ludwig van schielt. Oder die „Atemschaukel“ von Sascha Lino Lemke, ein experimentelles Werk, für das der Zuhörer Abstrahierungsfähigkeit mitbringen sollte. Die knappe Stunde ist eine kleine Herausforderung, auf die sich einzulassen indes lohnt.
Wolfgang Weitzdörfer
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