Orchestra Mondo

Immer auf musikalischer Entdeckungsreise

3. Mai 2023

Lesezeit: 3 Minute(n)

Interview: Daniela Höfele, Foto: Christoph Mittermüller

Neugierig – gierig nach Neuem, so lassen sich die vier Musikerinnen und Musiker von Orchestra Mondo wohl am besten beschreiben. Mit großer Spielfreude spazieren sie musikalisch durch die Welt von Gypsy-Swing über Tango hin zu Musette, tauchen in die Weite des Balkans und laden mit Filmmelodien zum Träumen ein. Anja Baldauf (Akkordeon), Dennis Wendel (Kontrabass), Raffael Müller (Gitarre) und Stefan Baldauf (Schlagzeug) spielen auf höchstem Niveau: Aus unterschiedlichen Orchestertätigkeiten kennen sie das „Gebunden-Sein“ an den Notentext, sind aber gleichzeitig auch in der Improvisation zu Hause. Da jedes Mitglied von Orchestra Mondo auch selbst komponiert, entstehen ihre Arrangements und eigenen Stücke stets im Quartett – und auch die Improvisationen kommen auf der Bühne nie zu kurz. Auf ihrer neuesten CD „Tango meets Gypsy“  liegen ihnen vor allem die vielleicht teils schon fast vergessenen Melodien aus den 1930er bis 50er Jahren am Herzen.

Im Interview mit akkordeon.online spricht Akkordeonistin Anja Baldauf über das Akkordeon als Swing-und Tango-Instrument und berichtet von besonderen Erlebnissen bei ihren Auftritten mit dem Orchestra Mondo.

Liebe Anja, das Orchestra Mondo hat sich aktuell das Motto ″Tango meets Gypsy″ auf die Fahne geschrieben. Was sind die Herausforderungen dieser Stile beim Akkordeonspiel?

Swing und Tango als zwei grundsätzlich verschiedene Arten der Spielweise haben mich schon immer fasziniert und habe ich seit meiner Kindheit schon immer gespielt. Diese beiden Musikstile in einem Konzert zu vereinen und während eines Programms in den verschiedenen Musikwelten umherzuwechseln ist momentan für mich die größte Herausforderung.

Was schätzt du und die Band besonders am Instrument Akkordeon?

Das Akkordeon ist so unheimlich vielseitig und wandelbar und kann sich doch in jeden Musikstil einfügen und daran anpassen. Es ist Rhythmus-, Melodie- und Harmonieinstrument in einem, es kann wunderschöne Stimmungen und Tonpoesien zaubern und ist, bei uns zumindest, niemals langweilig. Bei unseren Konzerten kommen immer wieder Besucherinnen und Besucher, die uns von ihrer eigene Akkordeonvergangenheit erzählen und damit immer wieder bestätigen, dass das Akkordeon ein wirklich gern gehörtes Instrument ist.

Was beflügelt euch am meisten bei euren Auftritten?

Über allem steht die große Dankbarkeit, gemeinsam musizieren zu dürfen! In unseren Konzerten beflügeln uns immer wieder die Neugier und die musikalischen Überraschungen der Kollegen. Die Improvisationen sind in jedem Konzert anders und es beflügelt uns immer wieder, sich gemeinsam musikalisch auf der Bühne „unterhalten“ zu können. So sind die Konzerte auch für uns immer wieder ein Stück weit „neu“. Die Freiheit, mit einer gespielten Improvisation die anderen zu inspirieren und zu erleben, wie – sofort oder im Kontext dazu – darauf reagiert wird, ist einmalig und macht immer wieder Freude auf den nächsten Auftritt. Am liebsten spielen wir auf Bühnen, bei denen das Publikum nahe bei uns ist. Der unmittelbare Kontakt zu den Zuhörenden, das Erleben der Emotionen und Reaktionen bei den Gästen ist das Elexier, aus dem wir unsere Kreativität schöpfen.

An welche Erlebnisse bei Auftritten, Proben oder backstage denkt ihr besonders gerne zurück?

Einen der für uns emotionalsten Momente durften wir erst vor ein paar Monaten erfahren. Es war auf einer Kleinkunstbühne in einem historischen Gewölbe, die aufgrund von Corona fast drei Jahre lang nicht bespielt werden konnte, und wir waren das erste Konzert. Das Konzert an sich war schon sehr emotional, aber als kurz vor der Zugabe der Veranstalter auf die Bühne kam und sich mit Tränen in den Augen für unsere Musik bedankte, wurde uns wieder einmal bewusst, wie wichtig unser Tun ist und dass wir nie aufhören dürfen zu spielen. Auch wenn es manchmal noch so schwer ist.

Weitere Informationen zum Orchestra Mondo gibt es unter www.orchestramondo.de.

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