Praxis-​Guide Jazzakkorde 1

Die wichtigsten Jazzakkorde solltest du kennen

ao+

25. November 2022

Lesezeit: 6 Minute(n)

Der Autor Peter M. Haas lebt in Berlin, spielt und unterrichtet Klavier, Akkordeon, Bandoneon.

Jazzkompositionen geben sich mit der einfachen Harmonik, wie alle Akkordeonspieler sie von ­Anfang an lernen, nicht zufrieden. Jazz benutzt komplexe Akkorde. Viele dieser komplexen Akkorde müssen gar nicht in der Begleitung umgesetzt werden; aber die wichtigsten Jazzakkorde musst du kennen, und du musst die wichtigsten Grundkenntnisse über Jazzharmonik besitzen.

In diesem Praxis-​Guide werde ich die typischen Akkordbewegungen („Progressionen“) des Jazz zeigen, zusammen mit ihrer möglichst bequemen Umsetzung auf den Knöpfen. Zunächst aber müssen die Grundlagen erklärt werden: Wie sind Jazzakkorde prinzipiell aufgebaut, welches sind die wichtigsten, grundlegenden Jazzakkorde, und auf welche Weise greifen wir sie am besten auf den Knöpfen unseres Standardbassfeldes?

1. Leadsheet

Jazzkompositionen werden sehr oft im „Leadsheet“ präsentiert. Auf den Leadsheets steht keine ausgeschriebene Begleitung, sondern lediglich die Melodiezeile, ergänzt um die Akkordsymbole, die von Spielerinnen und Spielern aller Instrumente gelesen werden können. Das sind aber komplexere Akkordsymbole, als sie den Normalverbrauchern gewohnt sind. Den Bezeichnungen für Dur- und Mollakkord sind Ziffern nachgestellt, teilweise auch höhere Ziffern wie „11“, und in manchen Fällen gar Ziffern, denen ein Versetzungszeichen vorgestellt ist. Oh je – muss man das alles spielen?

Beautiful Love – ein typisches Leadsheet

2 Kommentare

  1. Friedrich v. Plettenberg

    Guten Morgen Peter, hab vielen Dank zu deinen super Erläuterungen, die ja zum Tell aber unglaubliche Fingerakrobatik mitnsich bringen. Den Major-Akkorden bekomme ich auf meiner 120-Bass Delicia nur mit sehr viel Mühe gegriffen. Daher habe ich die Frage, ob man nicht bei einem Cmaj7 nicht einfach auch C als Grundton-C-Akkord und dann den daneben liegenden G-Akkord greifen kann. Dann ist zwar die None mit dabei, aber das kann ja den Klang nur nochmal interessanter machen. ich meine du erklärst es auch so in einem deiner anderen Bücher, mag aber sein dass ich mich da täusche. danke dir für eine Einschätzung, herzliche Grüße Friedrich

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    • Peter Michael Haas

      Lieber Friedrich, ich gebe dir recht, dass die hier gezeigten Griffe für den Major und für den Minor Chord nicht besonders bequem sind.
      Erstens: tatsächlich sind es aber die Griffe, die allgemein gelehrt werden, alle akademischen Akkordeonist•innen greifen genauso, mit dem richtigen Fingersatz (auch den kleinen Finger verwenden) kann man sich durchaus an sie gewöhnen.
      Zweitens aber: da geht es mir genauso wie dir, seit ich – als abtrünniger Jazzrock Keyboarder – zum ersten Mal das Akkordeon in der Hand hatte, bevorzuge ich die Griffe, die du beschreibst. in der geplanten (aktuell etwas verzögerten) nächsten Folge sollen diese Griffe gezeigt werden!

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