Das Notenblatt: Alles Easy!

3 Stücke für Anfänger

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26. August 2024

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Lesezeit: 3 Minute(n)

Das Notenblatt: Alles Easy!

Ich habe in meinem Unterrichtsmaterial für Anfänger gestöbert und die Top 3 meiner Anfängerstücke herausgesucht. Nicht nur Kinder brauchen gutes, einfaches Spielmaterial. Auch und gerade für erwachsene Anfänger müssen wir Lehrer Stücke bereithalten, die interessant klingen und spannende, lockende kleine Herausforderungen sind.
Text und Notenarrangement: Peter M. Haas

Kleine Herausforderungen, wohlgemerkt. Wer erst in späten Jahren anfängt, Musik zu machen, braucht manchmal viel Mühe und Konzentration, die Reflexe freizusetzen, die das Musizieren erfordert. Da sind dann Stücke nötig, die verlockende Klangbilder versprechen, aber so radikal einfach gehalten sind, dass auch langsam Lernende sich auf das Wesentliche konzentrieren können.

Drei solcher „Kinderstücke für Große“ (und natürlich auch für Kleine) präsentiere ich hier. Sie haben sich in meiner Unterrichtspraxis glänzend bewährt.

 

„Tango für Ines“

Viele Anfänger schaffen es noch nicht, rechte und linke Hand unterschiedlich zu artikulieren: Dieses Stück ist meine Medizin zur Behandlung dieses Problems. Die rechte Hand soll Ton an Ton binden, die linke spielt staccato, bleibt also nicht an ihrem Griff „kleben“. Die simple Tango-Begleitung erleichtert das Staccato-Spiel; die Melodie wird in kurzen Atemzügen gebunden. Und wer bisher womöglich gar nicht wusste, wie man den Balg führt, hat es hier mit klaren, überschaubaren Atemzügen zu tun (siehe die Balgzeichen).

 

„Klettere die Tonleiter hoch!“

Auf C-Dur erstmals den Untersatz in der Tonleiter zu üben, ist nicht besonders ergonomisch – das verführt eher zum ungeschickten Herumwursteln an der Vorderkante der Tastatur. Erst mit zwei Kreuzen lässt sich die Räumlichkeit des Über- und Untersetzens nachvollziehen. Darum also D-Dur. Damit Konzentration auf die rechte Hand und die Gleichmäßigkeit ihrer Bewegung möglich ist, verzichtet dieses Stück auf eine dichte Begleitung der linken Hand – diese spielt nur einzelne Basstöne mit Breaks.

 

„Rabenwald“

Wer zum ersten Mal eine Begleitung mit Wechselbass spielt, braucht Konzentration, um die Finger zu ordnen. Der Wechselbass in Dur (mit dem Fingersatz 4 – 3 – 2 – 3) ist besonders gewöhnungsbedürftig. In Moll geht es leichter und es klingt auch schöner. Die Melodie kommt ohne jede Lagenänderung der rechten Hand aus, alles wird mit den fünf Fingern am gleichen Platz gespielt. Das ist natürlich Absicht: möglichst wenig Verwirrung stiften, damit der Wechselbass gut funktioniert und rasch ins „Rollen“ kommt. So entsteht aus einfachstem musikalischem Material ein kleines Übungsstück, das ordentlich etwas hermacht.

 

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