Alois Eberl
Jazz und moderne Ensemble-Ästhetik
 Alois Eberl spielte Akkordeon und Posaune mit Ray Anderson, Mark Turner und Daniel Hope, musiziert und komponiert in eigenen Bands wie dem Duo Sinfonia da Carnaval mit Cellistin Anna Lang und dem WoodAirQuartet. Sein Landsmann Manu Delago tourte mit Björk und Anoushka Shankar, stand mit dem London Symphony Orchestra und The Cinematic Orchestra auf der Bühne. Bei Delagos Quartett Handmade und daran anknüpfenden Ensembles musizieren die beiden Künstler aus den österreichischen Alpen nun seit 2018 zusammen. Das brachte sie konzertierend auf einen eisigen Berggipfel, in internationale Säle, und demnächst auf ihre erste Fahrradtournee. Delagos neues Repertoire Circadian zeigt, wie sich in den minimalistischen, ästhetischen Kompositionen zwischen Klassik, Pop und Elektronik das von Eberl gespielte Akkordeon mit kleinen Soloparts und Melodien, integrierenden Harmonien und schimmernden Klangfarben elegant einsetzen lässt. Der wiederum spielt derzeit in seinem eigenen Duo ein originelles Jazzrepertoire ein, das 2021 erscheinen soll.
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Duo Sinfonia da Carnaval (Foto: Maria Frodl)
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Manu Delago spielt Außergewöhnliches auf der Hang (Foto: Simon Rainer)
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Ensemble Circadian: Neue Musikwelten auch fürs Akkordeon (Foto: Geraldo Pestalozzi)
Eine Band aus sportlichen Musikern: Das Manu Delago Circadian Ensemble präsentiert eine Melange aus moderner, junger Klassik, elektronischer und Popmusik. Klangschön, elegant, strukturiert, minimalistisch und aufgebaut um den Hang-, Percussion- und Schlagzeugspieler Manu Delago. Am Akkordeon mit von der Partie ist Alois Eberl, der sonst in kleineren Formationen einfallsreichen Jazz und andere Stile spielt. Dort steht das Akkordeon solistisch und kompositorisch mehr im Vordergrund. Im malerischen Oberösterreich lebt er mit Duopartnerin und Lebensgefährtin Anna Lang und dem gemeinsamen Sohn. Da spielen sie derzeit ein neues Repertoire ein, das 2021 veröffentlicht werden soll. Vor über zehn Jahren lernten sie sich während des Musikstudiums kennen, seitdem musizieren sie zu zweit und immer wieder in anderen Formationen. In Delagos Band mischt Eberl etwa zwei Jahren mit. Seit längerer Zeit gibt es Handmade mit meist vier Künstlern: Manu Delago, Isa Kurz (Violine), Chris Norz (Percussion), und als vierten oft Christof Dienz (Fagott) oder Alois Eberl (Akkordeon). Im größeren Circadian Ensemble mischen bis zu neun Musiker mit.
Sie tourten für einige Auftritte durch größere Konzertsäle. Davon abgesehen hat die Combo sich auf eine Wanderung in den Alpen begeben, um auf einigen Stationen und auf dem Gipfel zu musizieren. So entstand 2018 der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilm Parasol Peak, und das entsprechende Album. Im nächsten Frühjahr möchte die Combo eine ökologisch vorbildliche und erneut sportliche Tournee unternehmen, dieses Mal per Fahrrad. Immerhin kann das Gepäck per Anhänger von einem der 26 Konzertorte zum nächsten bugsiert werden. Trotzdem werden sie vorab sicher trainieren, berichtet Manu Delago Anfang Oktober im Biergarten des Münchner Muffatwerks.
Mit einem halben Jahr Verzögerung wegen der Covidpandemie kann dort das zunächst für März vorgesehene Konzert an diesem Abend stattfinden. Dafür haben die Organisatoren vor Ort nun nicht den zweitgrößten Konzertsaal, sondern den größten vorbereitet, die Muffathalle, um den Vorgaben hinsichtlich des Mindestabstands zu entsprechen. Auch die Radtour hätte normalerweise bereits stattgefunden. Sie hatten ab Februar trainiert, bis Covid kam. Zumindest sind ab dem Start der nachgeholten Deutschland- und Europatournee bisher so gut wie alle Konzerte ausverkauft. Das Münchner Publikum zeigt sich abends ebenfalls begeistert. Wenn trotz Covid alles klappt, stehen weitere europäische Länder auf der Tourliste.
Orchestrales Malen mit Klangfarben
Im Gepäck hat die Band dieses Mal Circadian live, eine neue Livevariante des vor einem Jahr veröffentlichten Repertoires. Hang gibt es bei Bandleader Manu Delago nicht nur eine, sondern drei, die er mit Fingern, Handflächen, Handballen, Faust und Schlagzeugschlegeln von allen Seiten bearbeitet. Er hat in den vergangenen Jahren das Spielen besonders dieses Musikinstruments kultiviert und verfeinert wie kaum jemand sonst. Das brachte ihn mit klassischen Orchestern öfter als Solisten auf die Bühne. Es ist zugleich ein wesentlicher Baustein seiner eigenen Bands. Akkordeonist Alois Eberl bringt melodische Sequenzen, harmonische Akkordfolgen und natürlich die Klangfarben des Akkordeons ein.
Delago schreibt die Musik, Eberl und die anderen sind mit eigenen Ideen dabei. So wird ein gemeinsames Repertoire daraus. Sound ist eine wichtige Komponente, in diesem Fall wenn überhaupt wichtiger als sonst, es wird probiert, interagiert und mit Klangnuancen variiert. Der Soundcheck kann zwei bis drei Stunden dauern. Das spricht für die Vermutung, es mit einem tendenziell perfektionistischen Soundtüftler zu tun zu haben. Dieser Teil ist für den Tag jedenfalls erledigt, alles verkabelt, positioniert und getestet, die Band ist zufrieden.
Manu Delago selbst zeichnet von sich das Bild eines Klangmalers: „Ich sehe es ein bisschen als ein Miniorchester. Wir haben verschiedene Klangfarben, von Holzbläsern und Blechbläsern, natürlich jetzt Akkordeon, Percussion, Streicher und Kontrabass. Wir müssen die Musik zuerst gut arrangieren, orchestrieren und proben. Wir experimentieren viel miteinander. Dann ist aber wichtig, dass die Musik gut abgenommen wird, da ist man immer in den Händen des Tontechnikers, wenn verstärkt wird.“ Wie es nicht wenige Bands machen, bringt er daher seine eigenen Leute für Ton- und Lichttechnik mit.
„Wir haben verschiedene Klangfarben, von Holzbläsern und Blechbläsern, natürlich jetzt Akkordeon, Percussion, Streicher und Kontrabass. Wir müssen die Musik zuerst gut arrangieren, orchestrieren und proben.“ (Manu Delago über das Circadian Ensemble)
Sich kreuzende Wege
Das Circadian Ensemble ist in dieser Form relativ neu. Meist sind Bernie Mallinger (Violine), Jenny Ames (Viola), Clemens Rofner (Bass), Georg Gratzer (Bassklarinette), Pepe Auer (Baritonsaxofon), Charly Mair und Chris Norz (beide Percussion) mit dabei. Sie touren außerdem immer wieder in verkleinerten Besetzungen. Delago und Eberl kennen sich schon seit der Schule. Aufgewachsen in kleinen Orten in Tirol, besuchten sie beide das Musikgymnasium in Innsbruck. „In der Schulbigband haben wir begonnen, gemeinsam zu musizieren“, berichtet Eberl. Delago spielte damals Congas, Eberl Posaune. Während Delago Schlagzeug, Akkordeon und Klavier lernte, waren es bei Eberl in jungen Jahren Akkordeon und Posaune. Er spielt bis heute beides. Zu Beginn umgeben von sehr traditionellem Repertoire aufgewachsen, studierte er in Linz Jazzposaune mit Schwerpunktfach klassisches Akkordeon, in Salzburg anschließend Konzertfach Posaune.
An Klavier oder Akkordeon sitzt Percussionist Delago heute nur zu Hause für sich, oder zum Komponieren. Er hat in Innsbruck klassische Percussion studiert, in London Jazzschlagzeug und Komposition. Dass er früher am Handzuginstrument lernte, sieht er aber immer noch positiv. „Ich bin sehr froh um diese Erfahrung, das war super, um das harmonische Verständnis zu fördern. Es ist schön, wieder mehr mit Akkordeon zu arbeiten.“ Er und Eberl gingen nach der Schule zunächst jeder seine eigenen Wege. Heute lebt Eberl in Oberösterreich und zeitweise in Wien, Delago in London und Österreich. Sie begegneten sich in der Musikszene oft, bis sich irgendwann Kooperationsmöglichkeiten auftaten.
„Ich bin sehr froh um diese Erfahrung, das war super, um das harmonische Verständnis zu fördern. Es ist schön, wieder mehr mit Akkordeon zu arbeiten.“ (Manu Delago über das Lernen und Einsetzen des Akkordeons)
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Musikalische Tour zum Parasol Peak 2018 (Foto: Klemens Weisleitner)
„Es ist eine eigene Erfahrung, bei um die null Grad zu musizieren, eine Musik, bei der es sehr um Intonation geht.“ (Alois Eberl über die Parasol Peak Tour)
Eine der ersten Kooperationen führte sie gleich für Parasol Peak über Klettersteige und Gletscher. „Es ist eine eigene Erfahrung, bei um die null Grad zu musizieren, eine Musik, bei der es sehr um Intonation geht“, resümiert Eberl das seltene Erlebnis. Vor allem bei der Posaune merkte er klangliche Veränderungen. Sie reagierte mehr auf die Temperaturunterschiede als sein Akkordeon, etwa in der Klangfarbe. „Das Akkordeon war erstaunlicherweise sehr stabil von der Intonation her“, so Eberl. Die Musik wurde mehrkanalig aufgezeichnet, live draußen im Schnee, und zusätzlich wurde ausschnittsweise gefilmt. Das alles brauchte Geduld, und dass bei den Temperaturen öfter mal die Finger vor Kälte schmerzten, wundert niemanden. Die originelle Tour war die Mühe allerdings wert, wie die Musiker berichten. „Das war sehr emotional, da oben zu stehen und zusammen zu spielen“, erinnert sich Delago.
Im selben Jahr war der Percussionist so oft auf Tour in Asien, USA oder Europa, dass er mit Schlafmangel kämpfte. Aus dem Dauer-Jetlag entstand die Inspiration für sein Repertoire Circadian. „Ich beschäftigte mich mehr mit dem Thema, und ich merkte, was ich schaffe, wenn ich genug schlafe, und was ich umgekehrt nicht schaffe, wenn ich nicht genug schlafe“, resümiert er. Er las Fachliteratur zum Thema, verglich sie mit seinen eigenen Beobachtungen und machte am Ende Musik daraus. „Das Album ist wie eine Nacht, wo man langsam müde wird, einschläft und durch verschiedene Schlafzyklen geht, von kreativen REM-Phasen, in denen man träumt und das Gehirn verrückt spielt, bis zum Tiefschlaf, wo man richtig runterfährt. Am Schluss steht das Stück Zeitgeber, das ist der Wecker morgens, wenn es wieder losgeht.“ Eberl und das Akkordeon sind ein wesentliches Element in der ungewöhnlichen Melange und im Wechselspiel mit den anderen Künstlern.
Noch wesentlich öfter spielt Eberl im Duo Sinfonia da Carnaval mit Cellistin Anna Lang Jazz, außerdem zeitweise im WoodAirQuartet und weiteren Combos. Ãœber die Jahre hat er mit Ray Anderson, Mark Turner, Daniel Hope, Paul Gulda, und anderen internationalen Künstlern aus Jazz und Klassik gearbeitet. Der Club Porgy&Bess in Wien ist heutzutage so eine Art erweitertes Wohnzimmer für ihn. Im Konzerthaus Wien, der Philharmonie in München, Berlin oder in der Elbphilharmonie ist er ebenfalls aufgetreten. In seinen eigenen Bands tritt das Akkordeon öfter solistisch in den Vordergrund, er hat insgesamt mehr Platz für nuancierte Soli, technische Raffinessen und Verzierungen. Er verknüpft es bei manchen der Stücke außerdem mit Scatgesang. Vor allem mit dem Duo ist er international herumgekommen, im Iran, Kasachstan, Tadschikistan, Israel, Palästina und vielen Ländern Europas. Ihnen kam sehr zugute, dass sie für das Künstlerprogramm New Austrian Sound of Music (NASOM) der österreichischen Regierung ausgewählt worden waren. Oft waren die dadurch entstehenden, internationalen Reisen neben Konzerten mit Workshops vor Ort verknüpft. Eine sehr positive und interessante Erfahrung, so Eberls Fazit. Und manche erstaunliche Erkenntnis für die Musiker, wie die, dass in Teheran nicht nur die Streichinstrumente, sondern genauso das Akkordeon allen bekannt war – und kein Teilnehmer vorher eine Posaune gesehen hatte.
Eberl schätzt gleichermaßen die Funktion des Akkordeons in Delagos Combo. Melodieverläufe, Harmonien, das Verknüpfen von Streichern und Bläsern, flächige Sounds, manchmal fast eine synthesizerähnliche Funktion, und trotzdem die typischen Klangfarben des Akkordeons, mit solchen Dingen setzt er sich dort auseinander. Eventuell ist das „weniger akkordeonistisch“ als in den anderen Besetzungen, sagt er, man könnte es wohl so beschreiben, es ist anders akkordeonistisch. In Delagos Combos verwendet er meist ein Standardbass-Akkordeon mit 120 Bässen. Er hält große Stücke auf den italienischen Hersteller Bugari, hat vom selben Unternehmen ein zweites Modell mit Melodiebass. Das setzt er in seinen eigenen Formationen ein.
Kulturmetropole und Naturlandschaft
Delago hat seinerseits bereits eine Menge spannende Kooperationen aufgebaut. Nicht zuletzt dafür lebt er in der britischen Metropole London. Die indische Sitarspielerin Anoushka Shankar und die isländische Sängerin Björk haben ihn oft in ihre Bands geholt für Konzerte und Tourneen. Bis heute arbeiten sie immer wieder zusammen. „Mit Anoushka habe ich vor vier Wochen bei den BBC Proms gespielt“, berichtet Delago. „Mit Björk wäre ich jetzt im November wieder auf Tour, aber die wurde verschoben.“ Erik Truffaz, Poppy Ackroyd, Olafur Arnalds, The Cinematic Orchestra, es gab in mehreren Stilen manche ergiebige Zusammenarbeit. Mit einigen Orchestern trat er als Solist auf, etwa mit dem Münchner Kammerorchester und dem Zürcher Kammerorchester. In Kooperation mit dem London Symphony Orchestra präsentierte er ein von ihm verfasstes Concertino Grosso für Orchester und Chor. Das sind positive Erfahrungen für den Percussionisten. Die Arbeit mit eigenen Ensembles, für die er die Musik selbst komponiert, ist natürlich ebenfalls etwas Besonderes. „Ich mache beides gern“, fasst er das in Worte. „Es ist natürlich schon ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist, dass ich meine eigene Musik schreibe und damit auf Tour gehen kann. Aber ich mag es auch, Sideman zu sein, andere Aufgaben und weniger Verantwortung zu haben, und sozusagen nur Musik machen.“
Wenn der Österreicher eigene Stücke schreibt, notiert er einiges davon aus, allerdings nicht alles. Etwas Improvisation ist mit dabei, und jeder bringt sich ein. „Ich wähle Musikerinnen und Musiker, deren Input ich mag. Wenn wir im Studio sind, kommen immer Vorschläge. Sie lesen nicht nur, was auf dem Papier steht, sondern haben selbst kreative Ideen.“ Inspiration und Vorschläge mitbringen, zusammen im Studio entwickeln, oder bei gemeinsamen Proben, wie die Stücke schließlich ihre Form und ihren Klang erhalten, läuft unterschiedlich ab. „Hin und wieder wird gejamt“, nennt Eberl die Variante des spontanen Zusammenspiels ähnlich einer Jazz Jam Session. „Dann haben wir diese Akkordfolge oder jenen Groove, und ich erfinde ein dazu passendes Muster.“ In dieser Band wechselt der Musiker zwischen seinen zwei Musikinstrumenten, spielt beides etwa gleich oft. Gemeinsames Jamen und Komponieren und das Wechseln der Musikinstrumente, das gestaltet sich in seinem Duo ganz ähnlich. Die Musik ist eine wesentlich jazzigere, dort werden die Möglichkeiten für Akkordeon, Posaune, Cello und Stimme ausgelotet.
„Hin und wieder wird gejamt. Dann haben wir diese Akkordfolge oder jenen Groove, und ich erfinde ein dazu passendes Muster.“ (Alois Eberl über Komponieren im Ensemble)
Dass Delago, Eberl und einige ihrer Mitmusiker in ländlichen Gegenden in Österreich mit einer sehr schönen und vielfältigen Natur aufgewachsen sind, wirkt sich auf ihre Musik aus. Selbst wenn etwa Delago in der britischen Hauptstadt lebt und Eberl zeitweise in der österreichischen, sind ihnen ökologische Themen trotzdem ein Anliegen. Bei der für 2021 vorgesehenen Radtour geht es daher nicht nur um Originalität oder Sportlichkeit. Sie wollen vor allem ein umweltfreundliches Beispiel geben, wie das sonst ressourcenfressende Tourleben sein könnte. Umweltfreundliche Mobilität, ökologischer Stromgewinn, die passende Ernährung, Abfallvermeidung, all diese Punkte wollen sie im Rahmen der 35 Tourneetage besonders berücksichtigen. Bei der musikalischen Bergwanderung vor drei Jahren hatte die Combo solche Ideen zwar nicht so dezidiert in den Vordergrund gestellt. Aber es gab ein Bewusstsein, etwa für die Ruhe in der Natur. „Ich habe versucht, die Musik so zu gestalten, dass die Natur dadurch nicht gestört wird“, beschreibt Delago. „Die Musik war großenteils sehr leise. Ein Stück haben wir nachts aufgezeichnet, das war extrem leise, um die Tierwelt nicht zu stören. Wir haben versucht, auf dem Weg nichts zu beschädigen, keine Pflanzen oder sonst etwas. Und wir sind alles zu Fuß gelaufen, haben nichts vom Gepäck mit dem Hubschrauber raufbringen lassen oder sowas.“
Städter ist Delago trotzdem gern. „Ich brauch den kulturellen Input und dieses Multi-Kulti von London“, stellt er fest. Wien wiederum hat für Eberl seinerseits eine facettenreiche Kultur- und Musikszene, die er schätzt. Momentan macht sich weiterhin überall das Thema Covid bemerkbar. Sorgen deswegen? „Es geht, es ist halt mehr Arbeit organisatorisch“, stellt Manu Delago fest. „Man muss spontan planen, vieles ändert sich sehr spät, man muss flexibel bleiben.“ Er freut sich über die positive Resonanz des Publikums, und die Möglichkeit, nun im Oktober und November endlich die vorgesehene Tour machen zu können. „Uns macht es wieder Spaß, zu spielen“, ergänzt er. „Man schätzt umso mehr, was damals der ganz normale Alltag war. Jetzt ist das wieder was Besonderes.“ Ãœber die eigene Ansteckungsgefahr machen sich die Musiker nicht allzu viele Gedanken. „Man passt so gut auf, wie man kann“, stellt Alois Eberl fest. Als allzu groß sieht er das Risiko nicht, meistens sind die Musiker sowieso unter sich. Außerdem lässt sich die Zeit der pandemiebedingten Einschränkungen immerhin für Studioeinspielungen nutzen, etwa für das neue Duo-Album.
Erstmals veröffentlicht in:
akkordeon magazin #77
Dezember/Januar 2020/2021
Fotos: Harald Gaukel, Maria Frodl, Simon Rainer, Geraldo Pestalozzi, Klemens Weisleitner
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