Balkanspiel auf dem Akkordeon (Teil 4)

Workshop für südosteuropäische Traditionals: Improvisation/Doina

ao+

31. Januar 2023

Lesezeit: 3 Minute(n)

Workshop für südosteuropäische Traditionals: Improvisation/Doina

Balkanspiel auf dem Akkordeon (Teil 4)

Das Word „Lăutar“ kommt aus dem Rumänischen. Traditionell waren die Lăutari Mitglieder eines professionellen Musiker-​Clans der Roma. Der Begriff stammt von dem rumänischen Wort „lăută“, zu Deutsch „Laute“, ab. Eine Gruppe von Lăutari, nennt man Taraf. Eine ihrer bekanntesten Vertreter ist die Band Taraf de Haïdouks.

Über die Autorin

Ramona Kozma (Jg. 1982)

  • lebt und arbeitet in Bielefeld;
  • studierte Germanistik, Kunst & Musik sowie Pädagogik an der Universität Bielefeld;
  • ist seit 2008 freiberuflich als Musikerin (Akkordeon und Gesang) und Theaterpädagogin aktiv;
  • beschäftigt sich ebenso lang mit dem Akkordeon und der Musik Osteuropas (Klezmer, jiddische Musik und Balkantraditionals);
  • ist Teil von drei Bandprojekten, dem Kozma Orkestar (Brassbeats), dem Trio Picon (Global Tango) und der Bernardino Street Band (Jazz und Swing), zudem tritt sie solistisch au;f
  • organisiert seit 2019 die Musikveranstaltungen der Jüdischen Kulturtage Bielefeld;
  • gibt Privatunterricht (digital und analog), Workshops und Fortbildungen im Bereich Stimme, Rhythmus und Osteuropamusik.

https://ramonakozma.weebly.com/

___STEADY_PAYWALL___

Eine Doina ist eine Improvisation. Sie kann vokal oder instrumental erfolgen. Dabei dreht sie sich meist um eine bekannte Melodie, ein Thema oder wie in dem hier gezeigten Fall um eine festgelegte Ton- bzw. Akkordfolge.
Allen Mitspielern muss das Thema/die Akkordfolge bekannt sein. Sie spielen jeweils die Grund- oder Akkordtöne mit, über die ein Musiker dann frei soliert. Der Solist muss dabei aber deutlich anzeigen, wann zum nächsten Ton oder zum nächsten Akkord gewechselt wird. Dazwischen hat er alle Freiheiten der Welt, sich auszudrücken und zu präsentieren. Meist folgt nach einer traurig-​schönen Doina ein schnelles Tanzstück.
Ich habe hier eine Doina frei erfunden. Sie besteht aus festgelegten Akkorden für die linke Hand und „Zieltönen“, die ich auf der Diskantseite spiele.

Ein wichtiges Kennzeichen des Doina-​Spiels ist das Rubato-​Spiel. Das heißt, du bist ganz frei im Vortrag und nicht an ein Metrum gebunden. Auf dem Zielton solltest du ein wenig länger verweilen. Denke dir beim Spielen, was du „erzählen“ möchtest: Ist es ein Klagelied oder ein Abschied? Geht es um Sehnsucht, Trauer, oder mischt sich ein bisschen Wut hinein? Je konkreter die Bilder in deinem Kopf, desto herzergreifender wird dein Spiel.

Nutze für diese Doina die angegebenen Tonarten. Du kannst zunächst auch nur mit den Tönen des jeweiligen Akkordes improvisieren, z. B. im ersten Takt nur mit a, c und e, im zweiten Takt mit g, h, d usw. Dann nimmst du mehr und mehr Töne dazu. Traue dich, auch einzelne Töne mehrfach anzuschlagen. Das verleiht deiner musikalischen Aussage einen besonderen Nachdruck!

Eine Version dieser Doina spiele ich hier: https://www.youtube.com/watch?v=qnga_loVHj8. Und jetzt viel Spaß beim Improvisieren! Das war der letzte Teil dieser Workshopreihe. Bedanken möchte ich mich noch bei Miroslav Nisic für seine hilfreichen Ratschläge.

Vielleicht bis bald auf einem Workshop oder Konzert.

Eure ­Ramona Kozma

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Werbung

L