Der italienische Bandoneon-Künstler Carlo Maver ist mit seinem wilden Lockenkopf alleine schon ein echter Hingucker. Wenn er nun aber mit „Solenne“ sein neues Album vorlegt, auf dem zwölf Songs enthalten sind, auf denen er das kleine große Instrument zum Singen bringt, auf so kunstvolle Art und Weise, dass man es bisweilen gar nicht glaubt, es rein solistisch zu hören, dann wird einem klar, dass der Italiener gar kein großes Chi-chi braucht, um auf abendfüllender Länge bestehen zu können. Die Harmonien von Stücken wie „Volver“, „Lalamada II“ oder „Preghiera Andina“ überzeugen, packen einen und die schiere Wucht des Bandoneons erschlägt einen, wenn es bei voller Lautstärke wie ein reißender Strom aus den Boxen kommt, gleichzeitig aber filigran und leichtfüßig dahinzuperlen in der Lage ist. Carlo Maver hat sich mit Hesam Inanlou und Paolo Fresu zwei weitere Musiker zur Unterstützung geholt, die auf „La Morte non esiste“ (Fresu an der Trompete) und „Back then, we also had been“ (Inanlou an der Violine) mitspielen. Und auf dem Album damit eine ganz besondere und eigene Duftmarke setzen. Ein Werk, zu dem ein schwerer Roter besonders gut schmeckt. Auch wenn einem dabei ganz leicht ums Gemüt wird.
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