Bandoneon Festival Krefeld
In wenigen Monaten – nämlich im August und September – findet das 15. Bandoneon Festival Krefeld statt, in der Geburtsstadt von Heinrich Band, dem Erfinder des Bandoneons.
Text und Interview: Joaquín Alem (argentinischer Komponist und Bandoneonist mit Wohnsitz in Deutschland)
Das Festival zeichnet sich durch eine Reihe von Konzerten aus, in denen das Bandoneon die Hauptrolle spielt. In der Regel gibt es Solo-Bandoneon-Konzerte und Formationen von Duos bis zu Quintetten. Betrachtet man die letzten vier Programme, so ist die von den Künstlern am häufigsten gespielte Musik die von Astor Piazzolla und an zweiter Stelle der traditionelle Tango, obwohl das Festival kein Tango-Festival ist. So werden etwa das Cuarteto Rotterdam und das Quinteto Ángel, zwei deutsche Ensembles, die sich durch die Aufführung von Bearbeitungen des traditionellen argentinischen Tangos und von Astor Piazzollas Werken für Quintett auszeichnen, beim Festival auftreten. Außerdem treten die Duos Omar Massa (Bandoneon) und Jerzy Chwastyk (klassische Gitarre), Martin de Ruiter (Bandoneon) und Beatriz Aguiar (Gesang) sowie Fabián Carbone (Bandoneon) und Julia Jech (Violine) auf: drei Duos mit unterschiedlichen künstlerischen Profilen, deren Repertoires unter anderem eigene Kompositionen mit moderner Ästhetik, neue und klassische Tangos mit originellen Arrangements sowie auch Improvisationen und Barockrepertoire umfassen.
Copyright Stadt Krefeld, Museum Burg Linn
Heinrich Band (Copyright Stadt Krefeld, Museum Burg Linn_blue)
Foto-Juergen Eichendorf
Foto: Juergen Eichendorf
Das Festival wird vielen eine große Freude bereiten: Es feiert das Instrument mit Musik, mit Künstlern, die ihr Leben dem Bandoneon widmen und es zum Leben erwecken oder sogar in ein Kunstwerk verwandeln. Es wird ein Genuss für das Publikum, das die Kultur des Bandoneons liebt, ein Publikum, das im Allgemeinen neugierig ist und seine Aufmersamkeit dem Kennenlernen neuer Ausdrucksformen der Musik für Bandoneon widmet. Das Festival feiert das Bandoneon als zeitgenössisches Instrument, das immer weiter an Bedeutung gewinnt und einen ganz besonderen Platz in der Empfindsamkeit der Musikliebhaber einnimmt.
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Omar Massa (Foto: Camila Berrio)
Omar Massa
Der renommierte argentinische Bandoneonist und Komponist Omar Massa, der in Berlin lebt, wird am 3. September um 20 Uhr im Rahmen des Festivals auftreten.
Omar ist derzeit für die künstlerische Entwicklung des Bandoneons in Deutschland sehr bedeutend: Er bringt den Klang, den Ausdruck, die raffinierte Technik und die ganze Tradition der Bandoneonisten aus Buenos Aires mit und ist darüber hinaus ein professioneller Komponist.
In nur zwei Jahren hat er eine beträchtliche Anzahl von Originalwerken komponiert, aufgeführt und in drei Alben veröffentlicht. Diese umfassen Stücke für Bandoneon solo über Duos und Trios bis hin zu Werken für Bandoneon und Orchester, wie etwa sein Konzert für Bandoneon und Kammerorchester, das in der Berliner Philharmonie uraufgeführt wurde.
In seiner Musik und in diesem Interview kann man Omars wahre Liebe zum Instrument, zur Musik, zur Komposition und zum Leben spüren.
- Joaquín Alem: Welches Repertoire wirst du beim 15. Bandoneon Festival Krefeld präsentieren?
Omar Massa: Ich werde zusammen mit dem Gitarristen Jerzy Chwastyk auftreten. Wir werden ein Repertoire von Duetten für Bandoneon und Gitarre spielen, das Originalarrangements von Werken Astor Piazzollas und des Barocks sowie Stücke, die ich speziell für das Duo komponiert habe, umfasst.
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Bandoneon Geuns, Foto Stephan Wieland
- Außerdem werde ich eine Transkription uraufführen, die ich kürzlich von einem Werk des lateinamerikanischen Barockkomponisten Joseph de Torres Vergara angefertigt habe. Das Stück ist ursprünglich für Orgel und wird von mir für Bandoneon solo aufgeführt.
- Wie kam es zu dem Duo mit Jerzy Chwastyk?
Das Duo ist in Berlin entstanden. Mein Manager hat mir einige Aufnahmen von ihm geschickt, als ich gerade einen Gitarristen für ein Duo-Projekt suchte. Jerzy hat mich überrascht, denn er ist ein Musiker, der nicht nur eine sehr solide Technik auf seinem Instrument hat, sondern auch ein sensibler Musiker ist – ein Musiker, der mit der Tiefe spielt, die für ein so intimes Duo wie ein Bandoneon-Gitarren-Duo notwendig ist.
Für mich ist die Kombination dieser beiden Instrumente perfekt, da sie sich in ihrem Klang und ihren instrumentalen Möglichkeiten wunderbar ergänzen.
Ich denke, das ist der Grund, warum es in der Geschichte des Tangos so viele Bandoneon- und Gitarrenduos gegeben hat (Anmerkung: das emblematischste war das von Troilo und Grela), die Formation hat sich als klassische Kombination etabliert. Ein weiterer Beweis dafür ist das Doppelkonzert für Bandoneon und Gitarre von Astor Piazzolla.- Welche technischen Unterschiede stellst du fest, wenn ihr Barockrepertoire und die Musik von Astor Piazzolla spielt?
Für mich sind die technischen Unterschiede zwischen dem Spielen von Barockmusik und der Musik von Piazzolla enorm, denn die Klangerzeugung, die Artikulationen und die notwendige Energie, die jeder Stil erfordert, sind grundlegend verschieden.
Beide Sprachen haben ein völlig unterschiedliches Verständnis von Klang und Musik, und deshalb erfordert jede eine andere Technik.
- Welche Komponisten haben deine Musik beeinflusst, und was beeinflusst dich noch?
Die Liste der Komponisten, die mich beeinflusst haben, ist endlos. Aus Argentinien natürlich Astor Piazzolla, aber auch Alberto Ginastera, und ich identifiziere mich auch mit Ravel, Debussy, Strawinsky, Prokofiev, Bartok und Copland und mag sie.
Andererseits glaube ich, dass man Musik entsprechend der eigenen Persönlichkeit schreibt und dass man Musik so macht, wie man lebt. Die wichtigen und grundlegenden Dinge für mein Leben sind Yoga, die Praxis der Meditation und die Sufi-Poesie von Rumı.
- Wenn du die Möglichkeit hättest, ein Gespräch mit Heinrich Band zu führen, was würdest du ihn fragen?
Ich glaube nicht, dass ich ihn etwas fragen würde, ich würde ihm einfach dafür danken, dass er das Bandoneon erfunden hat, ich würde „Danke“ sagen.
- Welche grundlegenden Fragen müssen deiner Meinung nach beim Komponieren für Bandoneon solo und für Bandoneon und Streichorchester berücksichtigt werden?
Es sind sehr unterschiedliche Rollen, sehr unterschiedliche Situationen. Die Situation des Solo-Bandoneons erlaubt es, die texturellen Möglichkeiten auf komplexere Weise zu erforschen, weil man es im Grunde nicht mit anderen Instrumenten oder Ensembles ausbalancieren muss, und das gibt einem mehr Freiheit. Dies ist eine eher intime Situation, die es in sich hat.
Die Kombination von Bandoneon und Streichern ist sehr kraftvoll, da sie sich gegenseitig ergänzen und auf eine sehr interessante Weise klanglich zusammenspielen.
Diese Formation erfordert eine andere instrumentale Dynamik, da das Gleichgewicht zwischen dem Orchester und dem Solisten eine zentrale Rolle spielt und die instrumentalen Möglichkeiten des Bandoneons daher etwas begrenzter sind. Für mich funktioniert das Duo aus Gitarre und Bandoneon auf die gleiche Weise, aber in Miniatur.- Könntest du deinen kreativen Prozess bei der Erstellung eines Arrangements beschreiben?
Für mich ist es wichtig, die Essenz des Materials, mit dem ich arbeite, zu verstehen, dem Wesentlichen der musikalischen Idee zu folgen und die technischen Möglichkeiten der Instrumente oder Ensembles, für die ich schreibe, sehr gut zu kennen.Von dort aus suche ich nach neuen Seiten, neuen Atmosphären und neuen Aspekten, die die Persönlichkeit des Arrangements ausmachen.
- Was sind die zukünftigen Projekte, bei denen du gleichzeitig als Interpret und Komponist tätig bist?
Im Moment konzentriere ich mich auf die Präsentation meines neuen Albums Massa trío, das eine Reihe von Werken enthält, die ich kürzlich für Bandoneon, Violine und Klavier komponiert habe. Wir haben gerade eine Tournee in England beendet, und jetzt werden wir eine Reihe von Konzerten in Deutschland starten, beginnend am 4. Mai in Berlin.
- Was bedeutet es für dich, beim 15. Bandoneon Festival Krefeld aufzutreten?
Es wird ein ganz besonderer Moment sein, in der Stadt zu spielen, in der das Bandoneon „geboren“ wurde. Es wird wie eine Art Pilgerreise zu den Ursprüngen sein – das macht es sehr aufregend. Außerdem wird es viele Bandoneon-Liebhaber geben, und ich hoffe, dass sie das Konzert, das wir ihnen bieten, genießen können.
Wichtig sind auch die organisatorischen Aspekte des Programms des Bandoneon Festivals Krefeld. Ein zentraler Punkt, damit die musikalische Vielfalt in den Programmen weiterhin stattfinden und wachsen kann, ist die Information des Publikums, der Veranstalter und der Musiker selbst über die weltweite Bandoneon-Szene.
Dass das Bandoneon nicht nur ein Instrument ist, um argentinischen Tango zu spielen, ist bereits Realität. Auch in Europa, wenn auch in geringerem Maße, wird das Instrument in der Neuen Musik, in der Alten Musik, im Jazz, in der Klassikszene, in vollständig improvisierter Musik, in Formaten mit Loops und Tanz, in der modernen Kammermusik und zunehmend in der Komposition von Originalmusik für Bandoneon eingesetzt.
Im Interview erzählt der Organisator Jürgen Eichendorf von der Entstehung und Entwicklung des Festivals über die letzten 25 Jahre.- Joaquín Alem: Wann und wie ist die Idee zum Bandoneon Festival Krefeld entstanden?
Jürgen Eichendorf: Es gab ein erstes Bandoneon Festival im Jahr 1985, ohne dass damals daran gedacht wurde, das Festival regelmäßig zu organisieren. Wiederbelebt wurde das Festival 1996, und es wurde ein großer Erfolg. Das Publikum wie auch die Presse reagierten begeistert. Zum Glück war es finanziell möglich, das Festival nun alle zwei Jahre anzubieten. Es war also eine Idee, die langsam reifte und auch finanzielle Rahmenbedingungen benötigte, um wieder aufgegriffen zu werden. Die Bedeutung des Bandoneons sowie die Ehrung seines Entwicklers Heinrich Band, einem Krefelder Bürger (1821–1860), ist der Motor für das Weiterbestehen des Festivals. Krefeld war zu Lebzeiten von Heinrich Band besonders stark geprägt durch die Samt- und Seidenindustrie. So war Heinrich Bands Vater auch Seidenweber. Er gründete später einen Musikalienhandel, den Heinrich von ihm übernahm. Diese starke Verbindung der Familie Band, dem Bandoneon und der Stadtgeschichte möchte das Festival weiter stärken.
- Was ist das künstlerische Konzept des Festivals?
Viele Menschen assoziieren das Instrument Bandoneon mit dem argentinischen Tango. Damit sind aber die musikalischen Möglichkeiten des Instruments nicht erschöpft. Daher wird das Festival bewusst als reine Konzertreihe konzipiert, und man versucht, verschiedenste Stile von Bandoneonmusik vorzustellen. Die argentinische Musik bleibt aber weiter Hauptbestandteil der Konzerte. Das sind neben dem Tango der 30er- und 40er-Jahre auch argentinische Folklore und insbesondere die Werke Astor Piazzollas. Mit seinem Tango Nuevo leitete er die Renaissance der Tangomusik ein, und er führte den Tango von Tanzsälen in die großen Konzerthäuser, besonders in Europa. Das große Vorbild Piazzolla inspiriert bis heute nachwachsende Generationen von Musikerinnen und Musikern, für das Bandoneon zu komponieren und auch eigene Wege einzuschlagen. So ist es nicht verwunderlich, dass Piazzollas Musik auch immer wieder Einzug in die Programme des Festivals hält. Insbesondere große Stars der Klassik-Szene haben Piazzollas Bekannheitsgrad weiter gesteigert; es sei hier nur die Einspielung von Gidon Kremer genannt, die ein großer Erfolg beim Publikum wurde. Das Kulturbüro legt Wert darauf, dass neben den großen Namen der Tangomusik auch Kompositionen der eingeladenen Interpreten dem Publikum vorgestellt werden und Ausblicke in die Zukunft der Bandoneonmusik aufgezeigt werden.
- Wer sind die bedeutendsten Bandoneonspieler, die am Festival teilgenommen haben?
Das ist schwer zu beantworten, da es letzlich oft eine Frage der finanziellen Rahmenbedingungen ist, die die Programmgestaltung beeinflusst, sodass ganz große Namen in einer Aufzählung fehlen. Ich versuche mal chronologisch vorzugehen und möchte aber betonen, dass die Aufzählung nicht vollständig und durchaus subjektiv ist. Bereits 1985 war der große Juan José Mosalini in Krefeld zu Gast, damals im Trio mit Gustavo Beytelmann am Klavier und Patrice Caratini am Kontrabass. 1998 gastierte der Meister mit seinem Orchester in unserer Stadt, und wir freuen sehr darauf, Juan José Mosalini für ein Solo-Konzert im diesjährigen Festival eingeladen zu haben. Erwähnen möchte ich auch seinen Sohn Juanjo, ebenfalls ein großartiger Bandoneonist, den wir bereits mehrfach in Krefeld hören durften. Natürlich sind auch weitere Vertreter der „älteren“ Generation zu Gast gewesen, hier möchte ich Luis Stazo, Alfredo Marcucci und Luis di Matteo aus Uruguay nennen. Ein fulminantes Konzert hat zur Eröffnung des Festivals 1996 das Sexteto Canyengue mit Carel Kraayenhof und Leo Vervelde gespielt. Auch Arne Glorvigen ist zu nennen, der das Bandoneon auf der Piazzolla-Einspielung von Gidon Kremer gespielt hat. Einer meiner musikalischen Favoriten ist der junge Bandoneonist Michael Zisman, der mich mit seiner Vielseitigkeit und Spielfreude sowie seinem spieltechnischen Können beeindruckt hat. Ein sehr schönes Beispiel der Möglichkeiten des Bandoneons ist für mich das Konzert von Claudio Constantini mit dem Jazzgitarristen Hernan Hock gewesen: Die beiden Musiker spielten Tangos und Jazzstandards und improvisierten darüber.
- Welche Rolle spielen die neuen Bandoneon-Trends, die in den letzten 20 Jahren entstanden sind, im Festivalprogramm?
Wir versuchen immer wieder in die Szene hineinzuhorchen, sind auf der Suche nach Musikerinnen und Musikern, die uns noch nicht bekannt sind, und sehen uns ihre Arbeit an. Immer wieder gibt es für uns auf den ersten Blick exotisch erscheinende Instrumentenkombinationen wie Bandoneon/Harfe oder Bandoneon mit Jazzorchester. Aber es lohnt sich, den Blick über die klassische Tangomusik hinaus zu richten, es sind noch Entdeckungen zu machen. Es ist spannend, welche Möglichkeiten das Bandoneon Musikerinnen und Musikern bietet.
- Hat das Bandoneon eine besondere Bedeutung für die Menschen in Krefeld?
Das Bandoneon ist Bestandteil der Stadtgeschichte Krefelds: Der Seidenweber Peter Band macht sich 1838 mit einem Musikalienhandel selbstständig und sein Sohn Heinrich unterstützt ihn in seinem Geschäft, das er 1843 übernimmt. Sein Vater geht zurück in das Seidenweberhandwerk, diesmal als Meister. Heinrich Band selbst spielt Violoncello und tritt auch als Cellist in Krefeld auf, zum Beispiel begleitet von seinem Bruder Conrad an der Flöte.
Trotz dieser fast typisch für das 19. Jahrhundert zu nennenden Geschichte einer Krefelder Familie ist vielen nicht die musikhistorische Entwicklung Heinrich Bands bewusst. Das ist der Ansatzpunkt des Kulturbüros: diese Verbindung zwischen dem Bandoneon und Krefeld immer wieder aufzuzeigen – sei es durch das Festival, sei es durch den Bandoneonpreis oder das Bandoneon-Buch.
Leider existiert das Haus nicht mehr, in dem Heinrich Band geboren wurde, ebenso wenig das Haus, in dem der Musikalienhandel beheimatet war. Es gibt also keine historischen Erinnerungsorte.
Am Hansazentrum am südlichen Ende der innerstädtischen Fußgängerzone ist in den 1980er-Jahren eine Figurengruppe aufgestellt worden, deren Zentrum ein sitzender Bandoneonspieler ist. Und eine kleine Straße trägt den Namen „Heinrich-Band-Weg“. Auch im Stadtarchiv Krefeld sind nur begrenzte Zeugnisse des Wirkens von Heinrich Band zu finden – einiges ist wohl im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Daher ist es umso wichtiger, durch das Festival und die anderen Aktivitäten das Erbe Heinrich Bands in der Öffentlichkeit aufzuzeigen. Erstmalig ist für das diesjährige Festival eine Schulvorstellung eingeplant, um das Bandoneon auch jüngeren Menschen nahezubringen.- Welche anderen Projekte hat das Krefelder Kulturbüro auf dem Bandoneon realisiert oder welche realisiert es gerade?
Im Rahmen des Festivals hat es immer mal wieder ein ergänzendes Programm gegeben. Zum Beispiel wurden Filme zum Tango und eine Fotoausstellung im Rahmen der Festivals realisiert.
Ein sehr umfangreiches Projekt war 2012 eine große Ausstellung, in der an Heinrich Band erinnert wurde und die den Weg seines Instruments in Alter und Neuer Welt verfolgte: die Karriere des Bandoneons als „Klavier des kleinen Mannes“ in Deutschland und als Herz des Tangos, der von Argentinien aus einen weltweiten Siegeszug antrat. Ermöglicht wurde die Ausstellung dank der Förderung durch den Landschaftsverband Rheinland und die Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld. In der Ausstellung war auch ein historisches Bandoneon zu sehen, das der Förderverein des Kulturbüros Krefeld e.V. auch mit Spenden aus der Krefelder Bürgerschaft erworben hatte. Es stammt wahrscheinlich aus dem Musikalienhandel, den die Witwe Heinrich Bands ab 1860 zusammen mit J. Dupont weiterführte. Das Instrument wurde durch Harry Geuns restauriert und nach der Ausstellung als Leihgabe in die Musikinstrumentensammlung des Museums Burg Linn gegeben.
2018 hat der Förderverein für das Kulturbüro Krefeld e.V. gemeinsam mit der Sparkassen- Kulturstiftung Krefeld den ersten Bandoneonpreis Krefeld an die Musikerin und Komponistin Judith Brandenburg verliehen. Der zweite Bandoneonpreis wurde im Rahmen eines Festkonzertes der Niederrheinischen Sinfoniker mit Lothar Hensel als Solist am Bandoneon 2021 an Carsten Heveling verliehen.2021 jährte sich der 200. Geburtstag Heinrich Bands; Astor Piazzolla wäre – ebenfalls 2021 – 100 Jahre alt geworden. Das wurde zum Anlass genommen, mit Piazzollas Geburtsstadt Mar del Plata Kontakt aufzunehmen. Es soll auch eine gemeinsame Website der beiden Städte geben, die in Krefeld vom Wirtschaftsdezernat in Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro entsteht und für die auch Mar del Plata um Beiträge angefragt worden ist.
2020 ist vom Förderverein des Kulturbüros der Stadt Krefeld e.V. das von Frau Janine Krüger geschriebene Buch Heinrich Band. Bandoneon herausgegeben worden. Dieses Projekt wurde gefördert von der Sparkassen-Kulturstiftung Krefeld und der Kunststiftung NRW. Eine spanischsprachige Ausgabe ist in Arbeit.
- Warum würden Sie empfehlen, das 15. Bandoneon Festival Krefeld zu besuchen?
Musikinteressierte Menschen können die Vielseitigkeit des Bandoneons in unterschiedlichsten Ensemblebesetzungen genießen, seien es die klassischen Tangos der „Goldenen Epoche“, seien es die Werke Piazzollas oder Eigenkompositionen der Interpreten.
https://www.krefeld.de/de/kulturbuero/bandoneon-festival-krefeld/
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